Piggott – How to be a Redneck

Holla die Waldfee, das waren vielleicht zwei Tage: Wir haben den Grundkurs „How to be a Redneck“ erfolgreich absolviert, meine ich: Nach der Kirche (Church of Christ, sehr spartanisch und auf die Predigt reduziert und gerade deswegen hervorragend) durfte ich den Turner’schen Fuhrpark ausprobieren, und zwar:
– Vier verschiedene Traktoren, meist Oldtimer mit drei Raedern, einer davon mit Propangas betrieben; einen davon ist Anke auch gefahren
– Einen „Fourwheeler“, zu ‚deutsch‘ ein Quad
– Einen Bobcat-Minibagger
Danach ging’s mit den diversen Schiesseisen der Familie weiter; wir waren natuerlich zunaechst skeptisch, ich habe mich dann aber doch ueberzeugen lassen, einer Coladose das Fuerchten zu lehren.

Heute war Labor Day, also Tag der Arbeit, und somit Feiertag, zu dessen Ehren eine Parade veranstaltet wird: Eine bunte Mischung aus Polizei- und Feuerwehrwaegen, Dragstern, werbenden Politikern, Schoenheitskoeniginnen aller Altersklassen, und sogar einer Dudelsack-Marching Band einer Air-Force-Base.
Danach ging’s zum Volksfest (Picknick genannt), wo wir praktisch aus dem Stand den Preis fuer die weiteste Anreise gewannen (und wir mussten nicht mal die ‚San-Francisco-bis-New-York-Sache in die Waagschale werfen!). Naechste Woche werden wir diesbezueglich mit Foto in der Zeitung des Staedchens Rector erscheinen.

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Arkansas und Staaten in der Umgebung

…und jetzt wieder auf deutsch: Gestern gab’s eine kleine Planaenderung, das Lasterfahren machen wir spaeter, wie bereits beschrieben waren wir auf dem ‚Field Day‘ des Agrarinstituts der Uni von Missouri, und es war wirklich hochinteressant dort!
Abends fuhren wir dann mit Valerie und ihrem Freund Jerome ins Autokino, wo wir auf der Ladeflaeche des Pickup-Trucks zwei nette Filme geniessen durften. Deshalb gab’s gestern auch keinen Blog: Aufgestanden sind wir um halb sechs, und um eins in der Nacht waren wir dann auch „schon“ im Bett 🙂
Heute ging’s um acht wieder los, und zwar nach Shiloh, Tennessee zur Gedenkstaette einer Buergerkriegsschlacht aus dem Jahr 1862 – ein gefundenes Fressen nicht nur fuer den Historiker! Dabei war Andy, Valeries Schwager (also der Ehemann von Valeries Schwester Ashley) ein unglaublich informativer Tourguide; kein Wunder, wenn man bedenkt, dass er sich mit dem Civil War beschaeftigt, seit er lesen kann.
Nachmittags holten wir uns bei ‚Sonic‚, einem Drive-In Restaurant (nicht Drive-Through, sondern -In!) nicht nur Milchshakes, sondern auch „free peach smoothies“ (also gratis-Shakes) – bloed nur, dass ich die erste Zeile des Werbeplakates vom Auto aus nicht lesen konnte, denn da stand: „Try our fat…“ (also insgesamt: ‚Probiert unsere fettfreien Shakes‘!) Man kann sich vorstellen, dass sich Valerie und die Kassiererin nicht auf Anhieb richtig verstanden, und wir waren noch Stunden spaeter am Lachen…
Abends gab’s Essen bei Buddy, Valeries 95jaehrigem Opa, der behauptet, seine taegliche Portion Sauerkraut wuerde ihn so jung halten (er sieht eher aus wie ein Mittsiebziger, also muss da fast was dran sein!)

Morgen frueh geht’s in die Kirche, und danach entweder an einen Fluss zum Floaten (Fluss herabtreiben auf Schlaeuchen), oder zum Quad-Fahren, oder ich darf einen kompletten Acker pfluegen, oder ich darf Valeries Harley ausprobieren, oder Frankies Bobcat-Bagger … wenn’s mit Benzin (oder Diesel, oder Propangas [Bagger!]) laeuft, dann besitzt Familie Turner es auch! Nur auf die sieben Pferde traue ich mich nicht rauf, ich bevorzuge Fortbewegungsmittel mit Bremsen und ohne Eigensinn 😉

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To our American friends

If you promise something, you’ve got to keep it, so this is me keeping half of the promise for the moment, which was to write a post in English. I promised that to Randy, Matthew and all the nice folks at Progressive FCS in Kennett, Missouri (www.progressivefcs.com), whom I showed the pictures in this blog after they had taken us to the Field Day of the Delta Research Center, where we had a huuuge breakfast and lunch, and in between heard speeches given by the Governor of the State of Missouri, two senators and two congresswomen/men. Of course we enjoyed going into the research fields and learning lots of things about pesticides, herbicides, and why soybeans grow much better on beds than on flat ground. After that, we got to ride a cottonpicker and saw a cotton gin (to our European readers: That’s not a drink, that’s where they clean the cotton). Thanks again, folks, and we will post some more pictures when we’ve got the opportunity to do it (might take a while, though!)

Anke & Stefan

Piggott, AR – Farming Teil 1

Nach ausgiebigem Ausschlafen und Waeschewaschen sind wir gegen Abend wieder aufs Feld rausgefahren, um auf einem ‚Combine Harvester‘, also einem Maehdrescher mitzufahren. Am Ende durfte ich die Riesenmaschine sogar selbst fahren, und das Ding laesst sich so leicht bewegen wie ein Rasentraktor, es ist unglaublich!
Morgen stehen wieder grosse Maschinen an: Wir begleiten einen Freund der Familie, der mit seinem Vierzigtonner Mais an den Mississippi transportiert und dort auf Boote verlaedt. Und nachdem mich Ashley, Vals Schwester, schon gefragt hat, ob ich einen ‚Standard‘, also ein Auto mit Schaltgetriebe fahren kann, schaetze ich mal, dass ich morgen hinter das Lenkrad eines Trucks komme! How cool is that? Oder in Cians Worten: What’s next?

Bis dann,

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Arkansas – und wo genau?

Das fragte mich Tom im letzten Kommentar, deshalb hier praezise Auskunft aus der Wikipedia zu unserer Gast-Stadt Piggott

Hey, die Grafik wird immer mehr, wie man sich hier ausdruecken wuerde, awesome!

Und jetzt gehen wir erst mal unsere dreckigen (ja, dreckig, schmutzig ist nicht mehr das passende Wort 😉 ) Klamotten waschen! Bis denne!

Anke & Stefan

Arkansas – Ankunft

Diesmal mit komplettem Gepäck haben uns Valeries Mutter TeJuana und ihr Enkel/Valeries Neffe Michael vom Flughafen in Memphis abgeholt. Nach einem Ausflug in die Mais- und Baumwollfelder, wo gerade auf Teufel komm raus geerntet wird (vielleicht darf ich sogar Mähdrescher fahren!) haben wir bei Vals Eltern (ihr Vater heisst Frankie) zu abend gegessen. Untergebracht sind wir aber weder bei Val, deren neues Haus noch eher eine Baustelle ist, noch bei ihren Eltern, sondern bei JoNell, Valeries Tante. Und wie wir hier untergebracht sind: Wir haben ein komplettes Stockwerk eines großen Hauses ganz für uns alleine, das ca. doppelt so groß ist wie unsere alte Wohnung, und von A bis Z mit ausgezeichnetem Geschmack eingerichtet wurde; das einzige Möbelstück, das jünger ist als ca. 80 Jahre ist der PC, an dem ich hier schreibe. Es ist fast wie im Museum zu schlafen: Man sorgt sich beinahe, dass der Alarm losgeht, sobald man was anfasst! 🙂
Sodenn also liebe Grueße,

Anke & Stefan

NYC – Statue of Liberty und Ellis Island

…haben uns fast den ganzen Tag … gekostet ist das falsche Wort, denn es war wirklich sehr interessant dort. Die Amis haben dank 9-11 einen gewaltigen Hau weg, was Sicherheit betrifft, da verliert man ewig Zeit. Wir sind gerade noch rechtzeitig ins Theater gekommen, nachdem ich mir auf dem Weg noch eine lange Hose gekauft habe – für den Umweg übers Hotel hätte es nicht mehr gereicht.
Nach „A Chorus Line“ waren wir noch im Hard Rock Café essen, und jetzt müssen wir noch Koffer packen, denn morgen um 7:40 wartet dann schon der Airport Shuttle auf uns. Den nächsten Blogbeitrag schreibe ich dann schon aus Arkansas.

Liebe Grüße,

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NYC – Cruising up town

Heute reicht’s nur noch für einen kurzen Beitrag zum Blog, denn meine (Stefans) Blasen an den Füßen wollen versorgt werden (und ihr wollt gar nicht wissen, wie viele es sind…).
Heute sind wir durch die halbe Stadt, vorbei am Theater von „A Chorus Line“ (ja, wir haben Karten!), zu einem geschlossenen Museum zu fahren (Metropolitan Art), was aber nicht so schlimm war, da es in NY einfach Spaß macht, in der Stadt unterwegs zu sein, sich mal fünf Minuten irgendwo hinzusetzen und den Leuten zuzusehen: UPS-Lieferantin mit einsatzbereiter Angel mitten in der Stadt, weitab von jedem Wasser. Ein (bis auf Unterhose, Cowboyhut und -stiefel) nackter Cowboy mit Gitarre, der die Leute warnt: Watch out, there are weirdos (=Spinner) around this place! Rollerblade-Kurierfahrer mit Fracht auf dem Sackkarren und Taschenlampe als Beleuchtung, mitten in der Nacht auf einer vierspurigen Straße.
Den Rückweg (106 Straßen) haben wir dann per Bus gemacht, einmal die Fifth Avenue runter, zu den Booten, die ab fünf Uhr nachmittags eben nicht mehr nach Ellis Island fahren. Also hoch zur Grand Central Station und dem Chrysler-Building, beides Schmuckstücke des amerikanischen Jugendstils, des Art Deco. Nach dem Abendessen… kurzer Exkurs: Was hier wirklich nervt: Wir werden dauernd von 16jährigen Hispano-Burgerbratermädels angeschaut, als hätte man uns frisch vom Baum geschüttelt, weil wir ihren Harlemer Hinterwäldler-Dialekt nicht verstehen! Also ehrlich, wir können wohl besser Englisch als die! Zumindest das echte Englisch! (Wobei Maxine, unsere Engländerin, mal ernsthaft gefragt wurde, welche Sprache man eigentlich in England spricht, kein Scherz!) Und wir haben den Speck-Käse-Ei-Bagel ohne Ei trotzdem bekommen!
Also gut, nach dem Abendessen haben wir noch was gaaanz wichtiges nachgeholt und den neuen Harry Potter angeschaut.

So, und jetzt ist’s gut für heute, war eh wieder ein langer Beitrag (aber Blog schreiben macht Spaß!), liebe Grüße,

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NYC – Queens und Mets

Den Abend gestern haben wir sehr amerikanisch verbracht: Im Bett ferngesehen und irgendwann spätabends noch Pizza (amerikanische natürlich) organisiert – herrlich entspannend!

Heute haben wir uns um kurz vor zehn schwermütig von unserem Bett verabschiedet (war ja schließlich das erste vernünftige seiner Art seit New Orleans) und sind gleich nach Queens gefahren, um „unser“ Baseball-Spiel zu erleben – tja, Pustekuchen, denn in den USA ist das Fernsehen mächtiger als die Nationalliga: Das Spiel wurde von 13:10 auf 20:05 (sic) verlegt, da es überraschend auf ESPN ’nationwide‘ übertragen wurde. Wie uns ein Vater-Sohn-Paar erklärt hat, wäre sowas ganz normal, gerade bei den Mets.

Na gut, dachten wir uns (also ich dachte mir das, Anke wollte gleich nach Manhattan zurückfahren 😉 ), verbringen wir den Tag eben in Queens, und das war eine ganz tolle Entscheidung: Zuerst mal haben wir die Überreste der Weltausstellung der 30er und 60er Jahre besucht: Wer ‚Men in Black‘ kennt, dem sagen sicherlich die drei „UFOs“ was!

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NYC: Im Hotel angekommen

Mit unserem Check-In im Best Western Convention Hotel ist unsere Rundreise nun wirklich zu Ende gegangen. Wir freuen uns (nach dem recht spartanischen, aber sauberen Hostel gestern) riesig über ein bequemes Hotelzimmer, eine Badewanne und (obwohl in unserer Gruppe wirklich nur nette und angenehme Mitreisende waren) ein bißchen Ruhe 😉
Heute abend ruhen wir uns nach intensivem Sightseeing, großteils zu Fuß, wirklich nur mal aus, um morgen mittag zu den Mets zu gehen (für Uneingeweihte und nicht-King of Queens-Freunde: Baseball) und danach weiter sightzusehen (oder so ähnlich).
New York werden wir erst kommenden Mittwoch verlassen, um dann zu Valerie zu fliegen, die uns in Memphis abholen wird.
Und hier noch der Beweis, dass wir wirklich über 8.000 Kilometer hinter uns gebracht haben:

Anke auf der Brooklyn Bridge, im Hintergrund Manhattan

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Washington, DC

Um 21:00, vor ca. einer Stunde also, kamen wir auf dem sehr komfortablen Campingplatz an. Irgendwie werden die Tage immer länger, und wir sind mittlerweile etwas „hautig bei’nand“, denn irgendwie strengt die Fahrerei doch ziemlich an. Dafür müssen wir morgen nicht ab- und wieder aufbauen, weil wir in ‚DC‘ noch eine weitere Nacht bleiben. Am ‚Road Tripping‘ ist interessant, wie sich die Landschaft verändert – aber nicht Stunde für Stunde, sondern von Tag zu Tag! Hier in den Appalachen kommt man sich ähnlich vor wie im Allgäu: Sanfte Hügel, Mischwälder, nur die Ranches schauen etwas anders aus und die Kühe sind meist schwarz. Der ganze mittlere Westen dagegen ist Steppenlandschaft, auf den Strecken zwischen den Rocky Mountains und New Orleans dagegen besteht das ganze Land nur aus Wüste, Felsen, schroffen Bergen. Muss nicht gerade ein Spaß für die ersten Pioniere gewesen sein, nach Westen zu ziehen!
Wie man an Toms Karte sehen kann, haben wir die Reise so gut wie zu Ende gebracht, was die Fahrtstrecken angeht. Ca. 8.000 Kilometer haben wir dabei bewältigt, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!
Beim ‚Road Tripping‘ kommt es vor allem darauf an, in der Früh einen guten Platz zu ergattern: Am besten sind der Jump Seat, also der Beifahrersitz, und danach kommt der Platz ganz hinten rechts im Bus, an dem man seine Beine ausstrecken kann. Ach ja, und ruhige Nachbarn sind auch wichtig 😉 Meist sitzen wir zwei neben Maxine, einer 27jährigen Mathelehrerin aus Lincolnshire England, mit der man sich prächtig unterhalten kann.
Jede Stunde etwa wird dann eine Pause eingelegt, meist an kleinen Tankstellen, manchmal auch an einem echten ‚Truck Stop‘, wo man dann Dutzende von (wie sich unser Guide Mike ausdrückt) ‚huge bad-ass Trucks‘, also riesigen LKWs, bestaunen kann, die hier ca. 8 Meter länger sind als in Europa. Die haben hinter der Fahrerkabine praktisch eine Eigentumswohnung dabei.
Die Routine bei den Pausen ist immer: Raus, Klo, Kaffee in die eigene „Tasse“ (Anführungszeichen, weil die „Tasse“ ca. 0,7 Liter fasst, aber der Kaffee ist dünn genug), milchproduktfreie Trockenmilch und Zucker dazu, dann noch einen Donut aus dem Regal schnappen, raus aus der Tanke, Donut essen (denn Mike will verständlicherweise nicht, dass wir den Van verdrecken), und dann wieder ab die Post. Mittags haben wir meist eine halbe oder dreiviertel Stunde Zeit für einen Burger. Sobald man angekommen ist, wird zuerst mal der Van abgeladen (der größte Teil des Gepäcks und der Ausrüstung [Kocher, Geschirr, Gasflaschen, Verpflegung…] ist nämlich auf einem Dachgepäckträger untergebracht), und dann Zelt aufstellen, was wir mittlerweile deutlich unter fünf Minuten schaffen, zur Not auch im Dunklen (wi heute).
So, jetzt gibt’s erst mal Essen, und dann treten wir die vorletzte Nacht im Zelt an, worüber Anke sehr froh ist, weil ihr mittlerweile so ziemlich alles weh tut, und Stefan auch, denn seltsamerweise müssen pro getrunkener Dose Budweiser (nicht das tschechische, sondern die US-Kopie, die mit Reis gebraut wird), ca. drei Dosen wieder ‚entsorgt‘ werden – und die Toiletten sind meist ein, zwei Minuten Fußmarsch entfernt 😉 Da freut man sich doch auf ein Hotelzimmer mit Bad! Dennoch sind wir bester Dinge!

Alsdenn bis morgen wieder,

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