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Ort: Chicago, IL
Wetter: Trocken, windig
Musik: Heard it through the grapevine
Essen: Chicago Style Hot Dogs
Motto: Life is like a box of chocolates
Der Jetlag lässt langsam nach, und wir wachen „erst“ um kurz nach sechs auf. Nach dem Restefrühstück (Pizza) und Gratiskaffee vom Hotel fahren wir mit dem Bus zum Loop. Das Wetter meint es gut mit uns. Um 8:30 stehen wir vor den verschlossenen Türen des Chicago Art Institute – zwei Stunden zu früh. Sowas passiert uns sonst nicht so schnell. Egal, wir bewundern eine „Gang“ von ca. 20 Harleys
– beim genaueren Hinhören sind es Italiener, die wohl die Route 66 vor sich haben, welche direkt vor den Türen des Kunstmuseums beginnt. Wir versuchen, einen gebrauchten IPod für Leo aufzutreiben (seiner hat den Geist aufgegeben, Apfelglump!) und geraten so in ein Hochhaus, das komplett von Juwelieren gemietet zu sein scheint. Im Pawn Shop, Pfandleihhaus, im 7. Stock führt man leider auch nur Schmuck.
Dann darf sich Leo auf einem Picasso austoben – nicht mit Wachsmalkreide, sondern zu Fuß; auf der Daley Plaza steht eine riesige Pferdeskulptur des Meisters.
Direkt gegenüber lädt der Chicago Temple of the First United Methodist Church
zum Innehalten ein; eine Freiwillige erzählt uns Geschichten aus ihrer Kindheit („Oma redete prinzipiell nur mit Methodisten“) und Witze („Baptisten kommen in die Hölle wegen Rauchens, Methodisten wegen Trinkens, Anglikaner, weil sie die falsche Gabel verwendet haben“). Leider haben wir für die Chapel in the Sky um 14:00 keine Zeit, dazu später.
Nun ist auch das Art Institute geöffnet, und wir stürzen uns auf Künstler der ganzen Welt. Nach fast 3 Stunden Rembrandt, Monet, Hopper,
Wood und co. hat Leo großen Hunger. Zunächst gibt’s einen Chicago Style Hotdog („dragged through the garden“, so genannt wegen der vielen Gemüsebeilagen) auf die Hand, dann dürfen wir bei Buddy Guy’s Legends hören, wie Anthony Moser nicht die Harfe bläst, sondern die Saiten zupft.
und genießen creolische Spezialitäten wie Gumbo und Hog Wings (wenn Schweine fliegen können?). Was daran besonders ist? Mittags sind auch Kinder herzlich willkommen, obwohl Bier auf dem Tisch steht (Alkohol und Jugendliche passen in den Staaten selten unter ein Dach).
Dann lösen wir das Versprechen ein, mit Leo über den „Plärrer“, wie er es nennt, also zu den Fahrgeschäften am Navy Pier, zu schlendern. Abkühlung holen wir uns dann am nahe gelegenen Ohio Street Beach; Leo schwimmt im Michigansee,
wir müssen uns mangels Badekleidung mit Waten und einem Bierchen in Caffé Oliva begnügen und hoffen, dass es nicht wieder wie gestern abends gewittert.
Wir stärken uns mit Seafood in der Bubba Gump Shrimp Co. (angelehnt an „Forrest Gump“) am Pier, und dann kommt der krönende Abschluss: Ein nächtlicher Segeltörn auf dem Tall Ship Windy (ein passender Name, angelehnt an Chicagos Spitznamen ‚Windy City‘; der Wind ist kalt und kräftig), um das Feuerwerk zu bestaunen, das im August zweimal die Woche über Chicago abgebrannt wird – ein unglaubliches Erlebnis!
Leo darf beim Segelsetzen helfen, muss dann aber schlafend per Taxi ins Hotel gebracht werden.
Danke übrigens für die Kommentare, wir freuen uns sehr, dass Ihr virtuell dabei seid!
Euer Blog ist sehr interessant und die Bilder sind toll.Macht viel Spass.weiter eine schöne erlebnisreiche Reise