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Ort: Chicago, IL
Wetter: Alles dabei
Musik: Sitting on the dock of the bay
Essen: American Breakfast
Motto: Keep on walking
Bin um Viertel nach vier aufgewacht, Leo kurz darauf. Es hat immer noch wie aus Kübeln gegossen. Nachdem ich ein Tagesprogramm für Chicago im Regen gebastelt hatte (Chicago Art Institute, Field Museum, Shedd Aquarium, Adler Planetarium und Chicago Children’s Museum sind allesamt äußerst sehenswert), wollten wir Jungs dann schon mal losziehen, Regenschirme oder Ponchos besorgen, doch Anke ist dann auch aufgewacht. Als wir kurz nach sechs das Hotel verließen, war das Wetter auch besser geworden und wir blieben trocken. Der erste Eindruck: Chicago ist eine äußerst gepflegte, schöne Stadt; überall Blumenbeete, breite Straßen und Fußwege, und wenn man’s sportlich angeht alles in Laufreichweite.
Auf der Straße sprach uns dann eine Hobbyfotografin an (die Nikon um den Hals ist ähnlich wie ein Freimaurerhandschlag) und gab uns diverse Tips, z. B. zum Frühstücken im West Egg Café.Nach ca. 2 Millionen Kalorien (Hacksteak in Cremesauce mit Bratkartoffeln, French Toast, Pancakes und zwei Liter Kaffee – nota bene zum Frühstück!)…
…begrüßte uns die Sonne, und wir konnten tolle Fotos von den Wolkenkratzern machen – besonders hübsch die Zentrale der Lokalzeitung „Chicago Tribune“ mit einer Spitze, die an eine gotischen Kathedrale erinnert.
In den Parks zwischen dem „Loop“ genannten Innenstadtkern und dem meerähnlichen Michigan-See
begeisterten uns diverse Skulpturen, vor allem das „Cloud Gate“ (die 100 Tonnen schwere und zehn Meter hohe Bohne besteht übrigens aus einzelnen Metallplatten, deren Nähte unsichtbar verschweißt wurden – schon allein handwerklich ein Meisterwerk),
und Leo darf oben ohne in den Brunnen mit ihren turmhohen Multimedia-Kunstwerken toben.
Über eine Fußgängerbrücke aus der Feder von Frank Gehry
gelangten wir zu einem riesigen Spielplatz, komplett mit „Enchanted Forest“,
Tower Bridge-Kletterburg und, und, und. Zum Chill-Out (im wahrsten Sinn des Wortes, denn es ist wieder ordentlich heiß geworden) setzten wir uns am Yachthafen mit Snow Cone und Cola unter einen Apfelbaum. Leo fütterte ein zutrauliches Eichhörnchen mit Keksen:
Am Buckingham Fountain wird Anke vom Lokalradio interviewt und gibt gerne zu, noch nie einen größeren, beeindruckenderen Brunnen gesehen zu haben – die Kulisse der Wolkenkratzer in der Ferne hinter den riesigen Grünflächen ist aber auch wirklich hübsch.
Im palastähnlichen Field Museum bestaunen wir den größten bislang freigelegten Tyrannosaurus Rex,
den man der Einfachheit halber hier „Sue“ nennt, bevor wir einen 3D-Film über die Evolution auf den Galapagosinseln genießen. Sehr eindrucksvoll ist auch eine umfassende Ausstellung über amerikanische Ureinwohner. Dann erschleichen wir uns noch Zugang zu einer Sonderausstellung, in der man virtuell um den Faktor 100 geschrumpft das Erdreich erkundet – meterlange Würmer und Ameisen aus Plaste inklusive.
Der Schrittzähler zeigt 19 Kilometer an, unsere Füße brennen, deshalb fahren wir mit dem Bus (dauert 45 Minuten – wir sind also wirklich wacker gelaufen) zurück zur Watertower Area, wie das Gebiet um unser Hotel genannt wird. Dort angekommen werden wir in der Cheesecake Factory nicht von Penny, sondern Lauren mit Burgern und – welch Überraschung – Käsekuchen verwöhnt.
Ein sehr schöner, doch auch anstrengender Tag endet um 19:00 für die Großen mit Sierra Nevada Oktoberfest Beer und für Leo mit Donald Duck über Youtube.