Objektive Fragen

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Quelle: Amazon.de

Nachdem die Kamera ausgewählt ist, stellt sich nun die Frage nach guten Objektiven für die neue DSLR.

Die Auswahl der Linsen steht und fällt mit der Art der Photographie, die man betreibt. Bei mir ist das neben alltäglichen Situationen (Feiern etc.) vor allem Reisephotographie – und das bedeutet Landschaften, Menschen, Tiere, Bewegung, Natur, etc. Ein gutes Reisezoomobjektiv ist also unerlässlich. Wie gut ein Objektiv ist, kann man objektiv feststellen am DxOMark Score, einem Qualitätsbenchmark, das die Firma DxO Labs kostenlos zur Verfügung stellt. Was und wie getestet wird, steht hier.

Wer sich mit den Vergleichstabellen beschäftigt, stellt schnell fest:

  • Je größer der Zoombereich, desto schlechter die Bildqualität
  • Je größer der Zoombereich, desto teurer das Objektiv.

Das zeigt ein Vergleich der beiden Nikon Nikkor-Objektive 18-140mm 1:3,5-5,6G ED VR und 18-200mm 1:3,5-5,6 G ED VR II. Das 200er kostet beinahe das Doppelte des 140er, dennoch erreicht das 200er nur 13 DxO-Punkte, das 140er liegt bei 16 Punkten – eine Differenz von knapp 20%. Gerade der Übergang von Weitwinkel zum Telebereich scheint hier die Qualitätsprobleme zu bereiten; daher werden viele Kameras als Kits mit zwei Objektiven ausgeliefert – einem Weitwinkel bis 55mm, und ein Tele ab 55mm.

Bevor wir weiter ins Detail gehen: Es gilt immer, zwischen FX (Vollformat, z. B. Nikon D610) und DX (Cropformat, z. B. bei der Nikon D7100) zu unterscheiden! Da ich eine DX-Kamera verwende, beziehen sich alle Brennweiten-Angaben auf DX-Objektive. Hier steht, wie man umrechnet.

Auf Reisen nervt die 55mm-Grenze aber gewaltig – Landschafts- und Detailaufnahmen in schneller Folge bedeutet dauernden Objektivwechsel, oft unter ungünstigen Bedingungen (in bewegten Fahrzeugen, in staubiger Umgebung, im Regen; alles Gift für die empfindlichen Innereien der Komponenten). Ein Allround-Objektiv macht also doch Sinn, man sollte aber zugunsten der Qualität auf extreme Brennweiten verzichten – moderne Kameras haben genug Megapixel, um auch kleine Bildausschnitte gestochen scharf abzubilden. Fehlende Brennweite kann also durch Zuschneiden des Bilds am PC teilweise kompensiert werden. Für Fotosafaris in Afrika kann man sich ein geeignetes Supertele auch einfach ausleihen.


 

Quelle: Flickr
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Für das Ablichten großartiger Landschaften, Stadtpanoramen oder umfassender Innenaufnahmen von Gebäuden reicht ein normales Weitwinkelzoomobjektiv nicht mehr aus – Vorhang auf für den Superweitwinkel! Bisher hatte ich nur eine billige Konverterlinse, die ich bei Bedarf auf mein Reisezoom schrauben konnte. Damit waren nette Effekte möglich, aber die Qualität litt gewaltig. Deshalb möchte ich nun ein richtiges Superweitwinkel kaufen; wohlgemerkt kein Fisheye – das Fischauge verzerrt das Bild kreisförmig. Aufgrund des kleinen DX-Sensors müssen extrem kurze Brennweiten gewählt werden; das Allround-Objektiv beginnt ja schon bei 18mm.
Leider sind Superweitwinkel extrem teuer; Nikkore findet man erst im vierstelligen Preisbereich. Das vernünftigste Angebot kommt von Sigma, mit knapp 400 Euro ist das Sigma 10-20 mm F4,0-5,6 EX DC HSM fast doppelt so teuer wie mein Reisezoom von Nikon und hat nur lausige 11 Punkte bei DxOMark, ist aber (hoffentlich) dennoch sein Geld wert.


 

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Geht es um das Maximum an Bildqualität und Effekt, kommt man um eine Festbrennweite nicht herum. Dieses Objektiv kann überhaupt nicht zoomen – man muss sich mit der Kamera bewegen, um den Bildausschnitt zu verändern. Deshalb reichen viel weniger Linsen aus, und die Lichtstärke wächst gewaltig. Durch geringe Blendenzahlen werden sowohl scharfe Aufnahmen bei geringem Licht als auch kreative Unschärfeeffekte (Bokeh) möglich. Gute Objektive sind dabei recht günstig: Das Nikon AF-S DX Nikkor 35mm 1:1,8G hat einen DxOMark Score von satten 26 Punkten (man erinnere sich an 13 bzw. 16 Punkte bei den Zoomobjektiven!) und kostet dabei nur ca. 170 Euro.
Die Wahl der richtigen Festbrennweite kann sehr knifflig sein. Im Netz fand ich den Tipp, ein Zoomobjektiv auf eine bestimmte Brennweite zu fixieren und einige Tage damit zu experimentieren. Alternativ könnte man auch die EXIF-Daten der eigenen Fotos der vergangenen Jahre analysieren, um die am häufigsten verwendeten Brennweiten herauszufiltern. Ähnlich wie beim Telezoom meine ich, dass es günstiger ist, eine kürzere Brennweite zu wählen, denn ein Bild kann immer noch passend ausgeschnitten werden. Gibt das Objektiv einen zu kleinen Ausschnitt vor, hat man verloren.

Am Ende landen also drei Objektive im Einkaufswagen:

  1. Als universelles „Immer-Drauf“-Reisezoom das Nikkor 18-140mm 1:3,5-5,6G ED VR
  2. Als Superweitwinkel das Sigma 10-20 mm F4,0-5,6 EX DC HSM
  3. Als Festbrennweite das Nikon AF-S DX Nikkor 35mm 1:1,8G

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