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Man glaubt es kaum, ich kann schon wieder etwas posten, denn ich sitze hier gerade in der Bibliothek von Santa Fe (http://www.santafelibrary.org) und habe 30 Minuten Zeit, ein bißchen zu berichten, wobei die amerikanische Tastatur ein ‚pain in the … neck‘ ist.
Den Rundgang durch die Stadt haben wir recht flott absolviert, Santa Fe ist definitiv sehenswert und besitzt auch einige der ältesten (europäischen) Baudenkmäler wie z.B. eine Kirche aus dem frühen 17. Jhd. Die ganze Stadt sieht aus wie ein Pueblo-Dorf, danke einer dementsprechenden Bauvorschrift – sehr cool!
Wie man an Toms exzellenter Landkarte oben auf der Seite sehen kann, lassen wir die Rockies jetzt langsam hinter uns. Bisher war die Reise vor allem durch Natur und Ureinwohner geprägt – ok, und natürlich durch das Lagerleben. Wie schon gesagt, unsere Reisegruppe könnte besser nicht sein, dazu vielleicht später noch mehr.
Besonders eindrucksvoll war unsere Nacht im Monument Valley: Wir sind frühzeitig vor Sonnenuntergang dort angekommen und wurden zunächst mit einem grossen Jeep, so ähnlich wie man sie von Afrika-Safaris kennt, herumgefahren – und unser Guide war ein Navajo-Indianer, der auf diesem Land aufgewachsen ist. In einer riesigen, domartigen Höhle hat er für uns Flöte gespielt – Meditation pur. Das hatte Anke auch nötig, denn der Guide wollte ihr vorher weismachen, sie säße direkt neben einer Schlange 🙂
Nach Sonnenuntergang haben wir dann mit den Navajos kampiert (in unseren eigenen Zelten), wurden von ihnen mit sagenhaften Steaks und so etwas ähnlichem wie Tacos bekocht, und danach führten sie uns Tänze vor, ließen uns mittanzen (Anke hat sich über meine Tanzkünste scheckig gelacht) und erzählten uns danach von ihrer Kultur. Das klingt jetzt sehr touristisch, war es aber überhaupt nicht. Die Navajos sind immer noch sehr traditionell, auch wenn sie Touris in Jeeps rumkutschieren, sie führen quasi ein Doppelleben.
Am nächsten Morgen (die Nächte sind übrigens sagenhaft, sternklarer Himmel und die Milchstraße in voller Pracht sichtbar) standen wir um halb sechs auf und fuhren an den heiligsten Ort des Tales, um dort den Sonnenaufgang zu erleben, der wirklich ergreifend war. Die Fotos sind toll geworden, können aber kaum zeigen, wie es wirklich ist, hier zu sein.
Ach ja, die Reisegruppe: Der bunteste Charakter ist wohl Cian O’Brien, der genauso typisch, fast schon klischeehaft irisch ist wie sein Name: Wer sonst schleppt eine Enzyklopädie ueber die ‚Gaelic Athletics Association‘ einmal um die halbe Welt, nur um uns Mitreisenden Hurling zu erklären? Wessen erste Frage ist „What’s your drink?“ Wer amüsiert sich köstlich über den Glauben amerikanischer Exil-Iren an Leprechauns? Ein Heidenspass! Und der Kerl ist Lehrer an der Grundschule!
Fast genauso witzig ist „Q“, unser Südkoreaner. Seinen wirklichen Namen hat er uns schon genannt, der ist aber zu schwierig, meint er, und deshalb sollten wir ihn Q nennen. Er ist Frauenarzt, deshalb hat ihn Cian gleich mal „Doctor Q“ getauft, angelehnt an die englische Science-Fiction-Serie Doctor Who. Q ist unglaublich trinkfest, Alkohol scheint in Korea eine sehr große Rolle zu spielen. Ihr könnt euch vorstellen, was dabei rauskommt, diesen Herrschaften Mäxle beizubringen (und ja, die Strafe war, sehr, sehr üblen Rum zu trinken, der von unserer Stretch-Limousinenfahrt übrig war).
Ich könnte noch Stunden weitererzählen, aber meine Zeit ist um (an diesem Terminal, nicht global gesehen 🙂 ), und ich muss die anderen zum Abendessen treffen. Also, dann bis bald mal wieder!
Liebe Gruesse, Stefan
P.S.: Val, if you’re reading this, we’re having a hell of a good time, and we’ll get back to you soon! Bye!
Ums mit den Simpsons zu sagen: „Schlangen… Schlangen… überall Schlangen!!!!“ (Whacking Day)